Da es im Internet viele Diskussionen über offroad-taugliche Zeltanhänger gibt, stelle ich unsere, nach langem hin und her "gebastelte" Variante vor. Ich will nicht behaupten, daß dieser Anhänger wirklich für schwere offraod-Strecken taugt. Dafür ist er wahrscheinlich auch zu groß und schwer. Aber zumindest hat er sich schon auf unbefestigten Straßen und Pisten bewährt, wo unser altes Wohnwagenschätzchen Eriba Nova 400 wahrscheinlich schon gestreikt hätte. Der Anhänger hat sich bislang nicht nur hinter unseren Nissan X-Trails, sondern auch bei unserem "Hobby"-Auto Lada Niva bewährt.
Da wir einen alten 1,3 t Anhänger haben, der ursprünglich als Ballontransportmittel gedient hatte, kam relativ schnell die Idee, daraus etwas campingmäßiges zu bauen. Zumal er von den Ballonfahrern schon sehr robust gebaut wurde; u.a. hatte er vorne und hinten angesetzte Längsschienen, die dazu dienten, im Gelände bei eventuellem Aufsetzen wie Schlittenschienen zu dienen.
Also haben wir Plane und Spriegel entfernt. Durch extra angefertigte Adapter wurde die ursprüngliche 14 Zoll-Bereifung auf 16 Zoll-Niva-Räder umgerüstet. Die TÜV-Eintragung war etwas langwierig, da ein Adapter von alten Peitz-Trommelbremsen auf Niva-Felge schon etwas exotisch ist und es dafür keine TÜV-Gutachten gab. Aber Vergleichsgutachten und ein verständnisvoller TÜV-Prüfer lösten das Problem. Sehr hilfreich war auch der Adapterhersteller Schippan in Elsdorf. Nebeneffekt war, das auch die Bodenfreiheit um ca. 3 cm stieg.
Dann haben wir lange nach der Campinglösung gesucht und relativ schnell blieb eigentlich nur ein Faltzelt. Leider waren bei unserer Planung die namhaften Anbieter wie Holtcamper, 3Dog etc. nicht bereit, ein solches Zelt einzeln zu verkaufen, aber wir wollten doch unseren alten Anhänger einsetzen. Anfang des Jahres 2011 wurden wir auf Campwerk aufmerksam, der genau unsere Zielgruppe im Auge hatte. Nach einem kurzen Besuch und dem Kennenlernen des sehr ambitionierten Firmenneugründers haben wir das Zelt "Economy" sofort bestellt, obwohl es noch gar nicht produziert war. Aber es war, abgesehen von der guten Qualität des Musterzeltes, für den Preis auch ordentlich mit Zubehör ausgestattet (incl. kompletten Anbauzelt, überzählige Stangen und Abspannleinen für alle möglichen Aufbauvarianten, Bodenplanen). Im April waren wir unter den ersten zehn, denen das Zelt ausgeliefert wurde.
Da unser Anhänger 3 m und das Zelt 2,20 m lang ist mußten wir die vorderen, übrigen 80 cm mit einem Deckel verschließen. Auf diesem haben wir noch ein Solarpanel montiert, so daß uns Strom für die Zeltbeleuchtung, Handyladegeräte und sonstige Kleingeräte über eine Batterie zur Verfügung steht. Leider ist der Anhänger durch die Zeltmontage hinten und durch das selbstgebaute Küchenmodul etwas hecklastig. Durch den enorm großen Stauraum kann das aber durch geschicktes Packen ausgeglichen werden. Außerdem haben wir rundherum die flachen Kanisterhalter von Woick angebracht. Mit 20 l -Trinkwasserkanister kann man zusätzlich ausgleichen. Da wir des öfteren an eine Stelle in Kroatien fahren, wo man eigenes Wasser tunlichst mitbringen sollte, war das für uns sogar von Vorteil.
Wir sind jetzt mehrmals mit dem Anhänger unterwegs gewesen und sehr zufrieden mit dem Zelt.