Unsere Ziele dieses Jahr waren noch wenig konkret als wir Anfang August losfuhren. Mit Ina und Volker und unseren beiden Wohnwagen sollte es in die Bretagne gehen und über die Loire zurück. So ein paar "wichtige" Sehenswürdigkeiten sollten dabei sein wie z. B. Mont St.Michel oder Ile de l'Ouessant. Ansonsten wollten wir uns treiben lassen. Zum ersten Mal übrigens, denn sonst hatten wir jeden Campingplatz immer schon Monate im Voraus gebucht. Dieses Mal vertrauten wir darauf, dass wir immer etwas passendes finden. Und das hat auch immer suuuuuper geklappt

Schon die erste Übernachtungsmöglichkeit zu finden war nichts für meine schwachen Nerven. Um 17:00 Uhr in Reims landeten wir auf einem WoMo-Stellplatz hinten im Eck. Das war dann nix. Bevor Nachfragen kommen: Ja, wir hatten keinen Campingführer dabei. Wozu gibt es denn ein Smartphone mit Auslandsflat. Blöd war nur, dass das Akku schon anzeigte, dass es bald zu Ende geht mit der Surferei. Also verließen wir uns auf unser Bauchgefühl und fuhren Richtung Laon. Der Himmel wurde immer trüber und es begann zu regnen. Super Voraussetzungen für den Beginn des Urlaubs. Nach einigem Hin und Her und noch vor dem Regen landeten wir in Guinicourt. Wir waren positiv überrascht, was uns dort erwartet hat. Ein kleiner gepflegter Platz mit einem Hallenbad (!) und einer kleinen Pizzeria direkt an der Aisne gelegen. Preislich mit 29,00 EUR für Wohnwagen und zwei Personen war das übrigens die teurste Übernachtung en france.
http://www.camping-aisne-picardie.fr/auborddelaisne-02-guignicourt/index.html
Aufbau war dann im Regen, am Abend hat es geregnet und die Nacht auch. Der Wohnwagen war dicht (gott sei Dank). Abbau natürlich auch im Regen. Ich muss mich korrigieren - im strömenden Regen. Aber wir wollten ja sowieso nicht bleiben.
Dann ging es weiter Richtung Westen. Gegen Nachmittag entschieden wir uns, einen Zwischenstop am Meer einzulegen und landeten in Blonville: http://www.campingblonville.com/vacances-en-normandie-camping-deauville-caravaning-trouville.html
Nur durch die Straße vom Strand getrennt lag der Platz sehr ruhig. Vom mondänen Leben im Nachbarort Deauville bekam man nichts mit, wenn man es nicht wollte. Es hat uns so gut gefallen, dass wir zwei Nächte bleiben und einen Strandtag zur Erholung einlegen wollten. Die Sonne kam raus - juhu. Also nach dem Frühstück zum Strand und Muscheln suchen, sich in die Fluten stürzen (na ja stürzen ist da zuviel gesagt: erstens war es Ebbe und das Meer irgendwo ganz weit weg und zweitens war es spiegelglatt). Abends wurde endlich gegrillt und es fühlte sich langsam wie Sommer an. Nachts kam der Regen. Braucht kein Mensch, kam aber ohne zu fragen. Als wir abbauen wollten hat es so geschüttet, dass wir uns entschlossen, noch einen Tag dranzuhängen. So wurden aus der einen Übernachtung dann drei.
Obwohl der Regen uns auch am nächsten Morgen begrüßte, wollten wir nun endlich weiter in die Bretagne. Unser nächster Stop war La Croix Avrachin und der Platz Le Clos Ruault. Das war übrigens der einzige Platz, den wir bewußt ansteuerten. Norbert hatte hier im Forum schon mal einen kleinen Bericht darüber geschrieben. Als Augangspunkt für verschiedene Besichtigungen gedacht, fanden wir die Lage ganz praktisch. Wenn man Einsamkeit liebt, ist man dort richtig. Es war schon richtig idyllisch. Im Gemeindehaus am Platz wurde bei unserer Ankunft gerade der Saal geschmückt. Neugierig wie wir sind, wollten wir schon wissen, was da los ist. Also erfuhren wir, dass am Wochenende eine britisch-französische Hochzeit gefeiert werden sollte. Wir wurden darauf vorbereitet, dass es laut werden könnte. Davon ließen wir uns nicht abschrecken. Feiern ist gut, laut feiern besser. Wir hofften auf gute Musik und tolle Feierstimmung. Der Koch kam schon zwei Tage vorher und bereite Pasteten und andere Leckereien vor. Das sah alles sehr gut aus und roch vor allem verführerisch.
Allerdings waren die Feierlichkeiten dann doch etwas anders, als wir vermuteten. Kein Tanz, keine Musik, nur Essen, Essen, Essen. Als es noch anfing zu regnen, kamen die Hochzeitsgäste aus dem Raum gar nicht mehr raus. Schade.
Der Regen folgte uns unablässig. Auch nach La Croix Avrachin. Einöde kann bei Regen ganz schön nerven. Bei Sonnenschein mag es ja nett sein, aber bei Regen ... Jedenfalls hatten wir die Schnauze vom Regen gestrichen voll und flohen an die Südküste der Bretagne nach Concarneau. Ina hatte herausgefunden, dass Mitte August ein Festival mit bretonischer Musik stattfinden würde, das festival des filets bleus. Untergekommen waren wir direkt am Meer auf dem CP du moulin d'aurore: http://www.moulinaurore.com/ Herrlich großer Platz mit viel Bäumen und ausreichend großen Stellplätzen, Sanitärbereich war sauber wenn auch nicht hypermodern. Aber dafür stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Nähe zur Ville Close (mit dem Rad fünf Minuten) war perfekt. Ich habe diese Stadtmauern und die kleinen Geschäfte darinnen geliebt. Im Urlaubsranking liegt Concarneau ganz vorne.
Was wir nicht ahnten, waren die Dimensionen, die das Festival hatte. Schon beim ersten Besuch in der Stadt hatten wir uns über die große Bühne am Hafen gewundert und den gesperrten Parkplatz. Am ersten Abend des Festivals trauten wir unseren Augen und Ohren nicht. Da waren ein paar tausend Leute unterwegs. Und die Musik war super - Rockmusik mit Dudelsack und tollen Stimmen. Ungewöhnlich aber einfach nur toll. Im Publikum war eine super Stimmung.
Huups - schon so spät? Dann unterbreche ich mal und mache morgen weiter. Sonst schlaft ihr mir beim Lesen noch ein
